Wer Lust hat, online im inzwischen erschienenen Programmheft (mit jeder Menge Bildern und Filmbeschreibungen) herumzustöbern, findet dieses nun hier.
Fantasy Filmfest
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Das Filmfest in Frankfurt ist zu Ende, daher nachfolgend wieder meine Bestenliste, die ich in dieser Form immer an Freunde und Bekannte verschicke:
ZitatHallo zusammen,
das 29. Fantasy Filmfest ist vorüber und ich hatte auch in diesem Jahr wieder unglaublich viel Spaß, was an den vielen guten Filmen, aber wie immer und vor allem auch an den vielen Bekannten und Freunden lag, die ich dort wieder treffen durfte.
Nach der großen Umstellung im letzten Jahr von ursprünglich 8 auf 12 Tage, wurde das Filmfest nun wieder etwas gekürzt und dauerte dieses Mal 10 Tage. Das Konzept, immer nur einen Kinosaal zu nutzen (und nicht wie früher zwei parallel) wurde beibehalten und so hatte man mit der Dauerkarte die Möglichkeit, insgesamt 52 Filme anzuschauen, die ich auch alle gesehen habe.
Die Kürzung um 2 Tage hat nach meiner Ansicht dem Festival sehr gut getan. Zum einen sind 5 anstatt 6 Filme pro Tag wesentlich entspannter anzusehen, zum anderen hatte ich den Eindruck, dass das Filmniveau insgesamt sehr hoch ausgefallen ist, da man im Vorfeld wohl deutlich mehr zweifelhafte Filmkandidaten ausgesiebt hat, die es in den vergangenen Jahren noch ins Programm geschafft hätten.
Das hohe Durchschnittsniveau der Filme haben wir alle sehr begrüßt, es führte allerdings auch dazu, dass es weniger Ausreißer nach oben (und erfreulicherweise auch nach unten) gab. Dennoch – oder gerade deswegen – war es wieder eine sehr gelungene Veranstaltung und ich freue mich bereits auf das nächste Jahr, in dem das Fantasy Filmfest sein 30. Jubiläum feiern wird. Und ich meine 20. Dauerkarte.
Was man noch erwähnen muss: Es war das Jahr der offenen Enden. Noch nie zuvor blieben auf einem Filmfest mehr Geschichten unvollendet, was den Filmen allerdings auch unterschiedlich gut getan hat.
Zum Abschlussfilm wurde noch eine Überraschung seitens der Veranstalter präsentiert: Im Dezember wird es eine weitere „Nights“-Veranstaltung geben, die sogenannten „White Nights“. Wie schon seit Jahren bei den Nights im März, handelt es sich auch hier um eine Kurzversion des Fantasy Filmfests an einem Wochenende. Ich persönlich finde den Dezember-Termin etwas ungünstig und muss schauen, ob ich teilnehmen kann.
Nachfolgend wie gewohnt meine Liste der besten, sehr guten und schlechtesten Filme des Festivals. Ich habe in 10 Tagen 52 Filme gesehen und alle nicht genannten Filme waren aus meiner Sicht sehenswert bis gut.
Die Reihenfolge der Filme je Kategorie ist nicht wertend sondern lediglich die Reihenfolge, in der ich die Filme gesehen habe. Wenn Ihr Infos zu den Filmen sucht, schaut Ihr am besten auf , <a data-ipb='nomediaparse' href='http://www.imdb.com']http://www.imdb.com oder fragt mich auch gerne direkt.
Viele Grüße
David
Perlen des Festivals
- Maggie (Arnold Schwarzenegger spielt hier einen leidenden Vater, dessen Tochter von einem Zombie gebissen wurde und sich nun langsam aber sicher in einen solchen verwandelt. Ein sehr ruhiger und atmosphärischer Film mit tollen Hauptdarstellern, der unter die Haut geht. Ob Arnie mit diesem Film der vielzitierte Wechsel ins Charakterfach gelungen ist, vermag ich nicht zu beurteilen – mich hat seine Darstellung in diesem Film jedenfalls sehr überzeugt. Wie auch die von Abigail Breslin, die seine Tochter spielt.)
- Tale of Tales (Ein eigentlich klassischer und zunächst auch hochglänzend wirkender Märchenfilm, der aber vor Horror, Schrecken und Blut keinen Halt macht. Drei parallel verlaufenden Handlungsstränge erzählen Märchen, deren Inhalt durchaus gewohnt anmutet – aber eben mit einem ordentlichen Anteil an Monstern, Rieseninsekten und Gewalt, den man aus der Märchenliteratur zwar kennt, so aber noch nie in einer Verfilmung präsentiert bekam.)
- Extraordinary Tales (Ein Animationsfilm, in dem fünf Werke von Edgar Allan Poe erzählt werden. Jeder der fünf Filme hat einen gänzlich anderen Stil und wird von jemand anderem als Erzähler gesprochen – Christopher Lee (sein letzter Film), Bela Lugosi, Julian Sands, Roger Corman und Guillermo del Toro. Verknüpft werden die einzelnen Episoden durch eine Unterhaltung auf dem Friedhof zwischen dem Tod, Poe und einem Raben. Ein sehr schönes und abwechslungsreiches Werk.)
- Shrew’s Nest (Zwei unterschiedliche Schwestern wohnen seit Jahren zusammen – die ältere kränkelt vor sich hin und verlässt niemals die Wohnung, die jüngere nimmt am Leben teil und trifft sich vor allem auch mit Jungs, was der älteren überhaupt nicht gefällt. Als dann noch ein Fremder an die Tür klopft und um Hilfe bittet, eskaliert die Situation – in jeglicher Hinsicht. Ein sehr spannender und unglaublich dichter, aber auch oft lustiger Horrorfilm, in dem sich Macarena Gómez (sie spielt die ältere Schwester) wirklich selbst übertrifft und schauspielerisch Unglaubliches leistet. Alleine in unterschiedlichen Momenten in ihrem Gesicht zu „lesen“ macht unglaublich viel Spaß – eine brillante Schauspielern in einem grandiosen Film! In Frankfurt der Gewinner des Fresh Blood-Awards.)
- One & Two (Ein Junge und ein Mädchen leben mit ihren Eltern auf einer Farm. So weit so gewöhnlich – aber die beiden haben die Fähigkeit, sich mit unglaublicher Geschwindigkeit von einem Ort zu einem anderen zu befördern – eine Art Teleport. Und um die Farm existiert eine meterhohe Holzwand, die die Familie von der Außenwelt abschottet. Dazu kommt, dass der Vater den Kindern nicht gestattet, ihre Fähigkeit zu nutzen, während die Mutter immer wieder seltsame Anfälle bekommt. – Ein wunderschöner und sehr atmosphärischer Film, der richtig gut erzählt wird. Dabei werden die „Superkräfte“ der Kinder nie als Selbstzweck missbraucht, sondern dienen lediglich dazu, eine sehr schöne und emotionale Geschichte zu erzählen.)
- Deathgasm (Der spaßigste Film des Festivals! Ein Heavy Metal-Splatter-Film, der sich alles andere als ernst nimmt. Durch das Nachspielen eines Metal-Songs auf einem alten Manuskript, mutiert die Nachbarschaft plötzlich zu Zombies – und von da an wird es blutig. Sehr lustiger Film mit einem grandiosen Soundtrack – der Film hat uns allen riesig viel Spaß gemacht! Regisseur und die Produzentin sind extra aus Neuseeland zum Filmfest angereist sind, um ihren Film zu präsentieren und sich danach einer Fragestunde zu stellen, was vom Publikum ebenfalls sehr positiv angenommen wurde.)
Sehr gute Filme
- Bite (Trotz den ersten 10 Minuten „Urlaubs-Wackelkamera“ war dieser Film eine echte Überraschung. Eine Frau wird im Urlaub beim Baden von irgendetwas gestochen und wieder zu Hause fängt sie langsam an, sich zu verwandeln. Eine Hommage an Cronenbergs „Die Fliege“, mit viel Glibber, Schleim und „echten Effekten“. Nach den ersten 10 Minuten war der weitere Verlauf des Films eine sehr positive Überraschung.)
- Bound to Vengeance (Ein junges Mädchen befreit sich aus der Gefangenschaft ihres Peinigers, aber anstatt sich direkt an ihm zu rächen, zwingt sie ihn dazu, sie zu allen anderen Verstecken zu fahren, damit sie dort auch die anderen Frauen retten kann. Horrorthriller mit ungewöhnlicher Idee, der immer wieder zu überraschen weiß und sehr unterhaltsam ist.)
- The Invitation (Ein Paar lädt alte Freunde zu einer Dinnerparty ein. Und man merkt mehr und mehr, dass irgendetwas faul ist, zu merkwürdig sind die Dinge, die im Laufe des Abends immer wieder passieren. Ein kammerspielartiger, sehr cleverer Thriller, der mit einer ruhigen und subtilen Erzählweise beginnt, dann immer mehr Fahrt aufnimmt und mit einigen Überraschungen aufwarten kann.)
- Turbo Kid (Funfilm mit 80er-Feeling. Die Welt ist in den 80er-Jahren in einer Apokalypse versunken und im Jahre 1997 muss sich der Held des Films nun in den Trümmern der Zivilisation über Wasser halten. Walkmen, knappe Wasservorräte, Menschenroboter, BMX-Räder, Synthie-Musik und viele handgemachte Spezialeffekte. Der Film ist eine echte Hommage an das Kino der 80er und macht irre viel Spaß.)
- Kung Fu Killer (Chinesischer Kung Fu-Film, in dem ein Serienkiller namenhafte Kung Fu-Meister in ihrer Meisterdisziplin tötet. Donnie Yen als Kung Fu-Meister wird daraufhin aus dem Gefängnis geholt, um bei der Aufklärung zu helfen. Interessante Kampfszenen in unterschiedlichen Stilen, spannend inszeniert. Für Kung Fu-Freunde ein Muss.)
- 88 (Und wieder eine Hommage, diesmal an den wunderbaren Film „Memento“. Eine Frau sitzt in einem Diner, bekommt ihr Essen serviert und verliert von einem Moment auf den nächsten ihr Gedächtnis. Von da an überschlagen sich die Ereignisse, ohne das die Protagonistin wirklich versteht, was ihr da eigentlich passiert und warum – etwas, dass sie mit dem Zuschauer gemeinsam hat. Der Film wechselt interessant zwischen Gegenwart und erklärenden Rückblenden in die Vergangenheit, so dass sich das Puzzle mehr und mehr zusammenfügt. Auch wenn der Film von seiner Story her meinen Erwartungen nicht ganz gerecht werden konnte, zeigt Katharine Isabelle mal wieder, was schauspielerisch in ihr steckt. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, dieser Frau beim Schauspielern zuzusehen!)
- Sweet Home (Die Spanier werden mehr und mehr zum Garant für gute Horrorfilme. In diesem Film lädt eine junge Maklerin ihren Freund zu seinem Geburtstag auf einen romantischen Abend in einen fast leerstehenden Wohnblock ein. Leider finden sie den letzten Mieter als Leiche und die Mörder sind noch im Haus… Sehr spannender Horrorfilm mit schrägen Ideen.)
- Possessed (Dämonisches Knetfigurenmassaker – so könnte man diesen Film mit 2 Worten beschreiben. Ein (wen wundert es) spanischer Film über einen vom Teufel besessenen Jungen, bei dem nichts so richtig helfen will. Sehr lustiger Film, der durch seine animierten Knetfiguren und extreme Gewaltdarstellung einen ganz eigenen Charme besitzt und selbstverständlich viele bekannte Filme zitiert – nicht zuletzt und völlig überraschend auch Indiana Jones.)
Absolute Flops des Festivals
- Observance (Ein Mann überwacht für einen Auftraggeber eine Frau vom Fernster gegenüber und dreht dabei durch. Warum? Keine Ahnung. Ist mir ehrlich gesagt auch egal. Unfassbar langweilig!)
- Excess Flesh (Als der ekligste Film des Festivals angekündigt, entpuppte sich der Film als der langweiligste Film. Der groß angekündigte Food-Splatter beschränkte sich auf das völlig unnötige Essen und wieder Ausspucken von irgendwelchen Nahrungsmitteln – was offensichtlich von der nicht vorhandene Handlung ablenken sollte. Setzen, sechs!)
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Die Termine für die White Nights im Dezember wurden inzwischen offiziell bekannt gegeben:
Berlin 05. und 06. Dezember 2015 Frankfurt 05. und 06. Dezember 2015 Köln 05. und 06. Dezember 2015 Stuttgart 05. und 06. Dezember 2015 München 12. und 13. Dezember 2015 Nürnberg 12. und 13. Dezember 2015 Ich kann noch nicht sicher sagen, ob ich teilnehmen werde - der Dezember passt bei mir einfach nicht so optimal. Vermutlich werde ich nur am Samstag dort sein.