• Civ6 hätte ich auch vorzuweisen, bei Rise and Fall bin ich allerdings noch nicht dabei. 30 Euro find ich doch recht happig für nen "normales" Addon - daher ringe ich diesbezüglich noch mit mir. Zwar klingt das Great-Ages-System von Rise and Fall schon interessant - aber andersherum ist es auch die einzige wirklich große Neuerung am ganzen Addon... mmh..
    Euch auf jedenfall viel Spaß wenn ihr mal zockt - ich muss Nadine auch mal wieder fragen. ^^

  • Ich habe noch nie eines der Civilization-Spiele gespielt, bin aber großer Echtzeitstrategie-Fan (meine ersten waren die der Age of Empires-Reihe). Ist denn Civilization 6 gut, also lohnt es sich das mal zuzulegen und gibt es da eine einigermaßen große bzw. aktive Community?

  • Es gibt ja zu den Civilization Spielen zwei, drei Foren(zum Beispiel CivFanatics oder das Civilization Webring Forum). Dort werden die Spiele relativ stark diskutiert. Es gibt außerdem eine ziemlich florierende Modderszene, die sich den meisten Problemen stellt und weitere Optionen bereitstellt.


    Civ6 ist ein Rundenstrategiespiel. D.h. du wechselst deine Runde mit den Runden der anderen (außer bei PVP Simultanrunden) ab. Das heißt der Hauptunterschied zu Echtzeit ist der Wechsel vom schnellen Planen zum durchdachten Planen (Man hat ja alle Zeit der Welt.). Viele Sachen, die du baust, brauchen mehrere Runde wie auch deine Einheiten mehrere Runden brauchen irgendwo hinzukommen. Daher würde ich das Spiel für manche ungeduldige Menschen nicht empfehlen (Für solche Leute empfehle ich eher die Paradox Rundenstrategiespiele, die fast schon Pseudo-Echtzeit sind. Beispiele: Europa Universalis (starkes Makromanagement), Hearts of Iron (zweiter Weltkrieg), Crusader Kings (viele RPG-Elemente) und Stellaris (Weltall)). Es gibt verschiedene Zeitalter-Geschwindigkeiten, die man spielen kann. Umso langsamer man einstellt, umso mehr Einfluss haben die Entwicklung deiner Städte und die Einheiten eines Zeitalters.


    Hauptmanko der neueren beiden Civilzation Spiele (5 und 6) ist, dass man nur noch eine Einheit für jeden Typ (militärisch, zivil, religiös) auf ein Feld setzen darf. Die KI hat damit massive Probleme. Auf der anderen Seite sind dadurch massiv neue Strategien entstanden und dadurch ist das PVP wesentlich besser geworden.Besseres PVP gegen schlechteres PVE.


    Civ6 ist nicht mehr so Einsteiger-freundlich wie CIv5, da die Völker doch sehr spezialisiert auf verschiedene Siege sind. Außerdem haben Startposition, Kartengröße und die anwesenden Stadtstaaten (KI-Völker, die nie mehr als eine Stadt haben und spezielle Aufträge und Boni verteilen) große Auswirkungen darauf, auf welchen Sieg man sein Spiel ausbaut. Das fand ich in Civ5 noch nicht ganz so hart.


    Ich empfehle bei Civ6 ein Spiel als Perikles zu starten und dann den Kultursieg anzugehen. Für Wissenschaftssiege und Kultursiege ist die Kartengröße nicht so relevant. Schwierigkeitsgrad würde ich Prinz (gleiche Schwierigkeit wie KI) empfehlen. Höhere Schwierigkeiten bedeuten Startvorteile für die KI, eine höhere Aggro auf die Spieler, stärkere Barbaren und längere Bau-und Forschungszeiten für die Spieler. Mach nicht so viel Kriegstreiberei (vielleicht ein bissel in der Antike und Klassik; dort hast du ja auch deinen Hopliten) und sei recht friedlich in den restlichen Zeitaltern (das kann für den ein oder anderen langweilig sein) und konzentrier dich da nur auf große Persönlichkeiten (Schriftsteller, Maler, Musiker), den Ausbau deiner Theaterbezirke und den politischen Einfluss auf Stadtstaaten. Natürlich musst du dich auch verteidigen können und du brauchst ne Basisarmee, da es immer wieder vorkommen kann, dass irgendeine KI dir ans Bein pinkeln will, aber die braucht nicht so groß zu sein wie eine Invasionsstreitmacht. Im Kultursieg ist dein größter Gegner der Brasilianer und Gefahren drohen von den kriegerischen Nationen wie die Sumer (Gilgamesh) oder die Skythen (beide auch sehr stark in der Antike).

  • "Echtzeitstrategie-Fan" da solltest du eher zu Starcraft 2 oder so greifen :)


    Civ VI ist sehr bescheiden angenommen worden am Anfang, KI viel zu schlecht, neue Graphik ist Meh, was dieser Karten Look soll, weiß ich bis heute nicht. Allerdings mag ich das Bezirkssystem.


    Nichtsdestotrotz ist Civ V in meinen Augen (!!!) in jeglicher Hinsicht besser als Civ VI, was auch an den hervorragenden Addons liegt. Dazu hat es auch immer noch mehr gleichzeitige Spieler als Civ VI als Civ V (habs gerade nochmal gecheckt, mittlerweile etwa gleich viele Spieler, mag am neuen Addon liegen für VI).


    Auf was ich hinaus will, V kannst du für sehr billiges Geld in jedem Steam Sale haben, wenn du das Prinzip erstmal Kennenlernen willst. An sich liebe ich Civ, aber VI hat mich so enttäuscht, dass ich wohl noch ein zweites Addon abwarte, bis ich es wieder versuche.
    Aber wie angesprochen gibt es ja noch Paradox und im April kommt Battletech (auch Rundenstrategie, basiert auf einem Tabletop/P&P).
    Wenn man Civ aber nicht kennt und Interesse an Strategiespielen hat, sollte man es sich auf jeden Fall anschauen.

  • Hallo und danke für eure Beiträge sowie für die ausführliche Erklärung von Pepenasu Raranasu. Ja, das Spielprinzip scheint für mich dann wohl tatsächlich neu zu sein, aber rundenbasiert klingt ja eigentlich gerade sehr interessant. Ich werde mich mal im Internet noch etwas einlesen und dann mal schauen.

  • So für die, die mitmachen wollen, hier ein Terminfindungslink: http://www.moreganize.ch/b5uAjaWWjXN


    P.S.: Das mit den Spielerzahlen ist ein allgemeines Phänomen der Civilization-Reihe. Die meisten wechseln erst mit dem zweiten Addon (siehe Wechsel Civ4 zu Civ5 vor acht Jahren). Civilization-Spiele werden da erst richtig zu den alten Spielen konkurrenzfähig, wobei Civ6 einen neuen Einstieg dieses Mal gewagt und ziemlich viele Features, die sonst erst in späteren Addons dazukamen, direkt in einer vereinfachten Form mitreingenommen hat. Viele finden es besser, wenn ein Feature erst reinkommt, wenn es gemeistert worden ist. Ich denke, dass die Entwickler dieses Mal sehr ambitioniert waren und sich ein wenig übernommen haben. Trotzdem sind einige Features in einer guten Form schon drin, die ich in Civ5 vermissen würde (zum Beispiel das angesprochene Bezirkssystem, die Trennung von wissenschaftlicher und kultureller Forschung oder die weitere Dynamisierung der Politiken).