Sehr geehrte Netzler,
hiermit bewerbe ich mich auf Ihre Stellenanzeige „Noob vom Dienst für familiäre FFXIV-Gilde gesucht“. Wie Sie meinen Qualifikationen entnehmen können, bringe ich alle Kompetenzen und Voraussetzungen mit, um diese Stelle selbstverantwortlich und mit Engagement ausfüllen zu können.
Zu meinen Stärken im Hinblick auf das beschriebene Anforderungsprofil zählen:
- ‚üppige‘ Spielerfahrung in Form eines zweiwöchigen Trial-Accounts,
- Mangel an Klassenkenntnis sowie Entschlusskraft hinsichtlich der Klassenwahl,
- komplette Unkenntnis in Bezug auf das Final-Fantasy-Universum und Lore-Hintergründe,
- verlangsamte Lernfähigkeit aufgrund fortgeschrittenen Alters.
Zur künftigen Weiterentwicklung meines Stellenprofils verfüge ich allerdings über eine hohe Bereitschaft zu Fortbildung (Recherche, Selbststudium, Doofe-Fragen-stellen etc.).
Über eine Gelegenheit, Sie in einem persönlichen Gespräch von meinen Stärken zu überzeugen, würde ich mich außerordentlich freuen.
Hochachtungsvoll,
Srai Rabensang
Um aber nun noch einmal detailliert auf Ihre Ausschreibung einzugehen:
Wer bin ich?
Ich bin Iris, in Zockerjahren schon geradezu betagt, und kenne Natalie (Elain Marevi) und Mario (Katam Menor) aus gemeinsamen WoW-Tagen (ach, damals, als wir auch schon nicht mehr jung, aber immerhin betrunkener waren – zumindest die Frauen^^). Da hätten wir auch direkt schon die Verbindung, wie es mich hierhergespült hat, aber dazu später.
Geboren vor bald 40 Jahren in Wuppertal, dann viiiiiiiiieeeeele Jahre in Bonn studiert (12 Semester vergleichende Literaturwissenschaften, 4 Semester Tresenkunde), Abschlussarbeit in besonders Nebensächlichem („Verschwörungstheorien in der Literatur des 20. Jahrhunderts“ …). Schließlich der Liebe wegen in den wilden Osten. Und weil in der Braunkohleregion Lausitz kaum eine Fachkraft so dringend gebraucht wird wie der Literaturwissenschaftler^^ bin ich jetzt hier so eine Art Marketing-PR -Veranstaltungs-Mädchen-für-alles bei einer öffentlichen Institution.
Neben einem Vollzeitjob halten mich auch noch mein kleines und mein großes Kind (Helene, 15 Monate, und Joe, 47 Jahre) beschäftigt, so dass ich eigentlich so arg viel Zeit für mein liebstes Hobby gar nicht mehr habe.
Vielleicht an dieser Stelle ein paar kleine Warnungen:
- Ich schreibe… viel. Sehr viel. Meistens zu viel… Vielleicht ist das dem einen oder anderen schon aufgefallen. :blush: Dafür nehme ich’s dann aber auch keinem übel, der sagt: „Sorry, ab Zeile 53 bin ich ausgestiegen…“
- Ich habe absolut keine Ahnung von Final Fantasy. Ich kenne das Universum nicht, verbinde keine nostalgischen Gefühle mit früheren Spielen – und wenn ich ehrlich bin, war ich noch nie wirklich ein Freund von Anime-Stil und –Design (Ich glaube, ich habe da irgendwie ein Trauma von den japanischen Zeichentrickserien meiner Kindheit zurückbehalten; damals waren das noch „Heidi“, „Biene Maja“ etc… wobei… „Captain Future“ war schon toll! ). Mein allererster Eindruck von FFXIV war also … sagen wir mal … verstörend (Mogrys!!!) … aber hey, ich arbeite dran… Noch fremdel ich ein wenig, aber irgendwann werde ich mich sogar auf einen Chocomoppel setzen können, ohne in Angstschweiß auszubrechen, da bin ich mir sicher.
- Wenn ich im Chat nicht antworte, ist das nicht unhöflich gemeint, sondern bedeutet meist nur, dass ich grad im Kinderzimmer am Bett sitze, weil a) schlecht geträumt b) Zahn kommt oder c) „is bestimmt ein Entwicklungsschub“^^.
Warum spiele ich Final Fantasy?„Probier dat mal aus!“, hat die Natalie gesagt. Und wer die Natalie kennt (Mario wird mir da sicher zustimmen), der weiß, dass sie sehr überzeugend sein kann und man besser macht, was sie sagt.
Eigentlich bin ich nur bedingt aussagefähig, weil erst Level 18 mit der höchsten Klasse – war bis dahin aber so überzeugt, dass ich die Trial- gegen die Vollversion getauscht habe. Die Spielwelt ist bildschön, die Hauptstory bindet an den eigenen Char und sein Schicksal und man hat endlich mal die herrliche Möglichkeit, sich nicht auf eine Klasse oder einen Beruf beschränken zu müssen.
Was mich außerdem neugierig gemacht hat: Bislang konnte ich das Gerücht aufgrund mangelnder Dungeon-Besuche noch nicht verifizieren, aber mir wurde zugetragen, der Umgangston in FFXIV sei im Allgemeinen ein freundlicher, zuvorkommender und hilfsbereiter und „Imba-Roxxor-OGOGOG“-Spieler müsse man mit der Lupe suchen. Obwohl ich das ja fast für zu schön halte um wahr zu sein.
Warum möchte ich Mitglied im Netz werden?Was macht eine gute Freie Gesellschaft/Gilde aus?
Was FÜR MICH eine gute Gilde ausmacht:
- eine Gemeinschaft, die gelebt wird, aber nicht in Zwang ausartet
- Mitglieder, die nicht ständig „für mich, sofort, und am meisten!!!“ schreien, sondern sich manchmal auch einfach nur helfen um zu helfen
- ein freundlicher respektvoller Umgangston in Chat und TS – der aber auch gerne mal in fortgeschrittenen Schwachsinn abgleiten darf
Außerdem würde ich mich natürlich freuen, mal wieder gemeinsam mit alten Weggefährten spielen zu können.Das Thema Raids ist mir eher weniger wichtig, bei meinem Tempo werde ich eh ein halbes Jahr auf Max-Level brauchen, und alles in allem ist mir Raiden momentan zu „unchillig“. Außerdem hab ich’s in WoW mal probiert, es ist einem einfach nach ner Weile peinlich, wenn man zum dritten Mal am Abend sagen muss „sorry, bin schon wieder afk, Kind weint“. :blush: Alles in allem möchte ich gern die Geschichte erleben, nach Möglichkeit alle Klassen mal testen, auf jeden Fall alle Berufe hochspielen (ich mag Crafting ) und das am besten in netter Gesellschaft, wo man Hilfe bei Fragen findet und später (wenn der Char nicht mehr ganz so klein und der Spieler nicht mehr ganz so doof ist) diese auch weitergeben kann.Vielleicht aber nochmal ein kleines „aber“ vorab, denn ihr schreibt ja, dass ihr viel Wert auf ein aktives Gildenleben legt:Mein Spielstil und –pensum hat sich während der letzten 1 ½ Jahre doch sehr in Richtung „Gelegenheitsdaddeln“ bewegt: Vollzeitjob, kleines Kind mit nicht immer durchgängigem Schlaf – je nachdem, wie der Tag war, bin ich oft froh, wenn ich abends nicht nur platt aufs Sofa falle, sondern es noch schaffe, 2 Stündchen zu questen und Blümchen zu pflücken. Auch Gruppenaktivitäten sind schwieriger geworden bzw. erfordern tolerante Mitspieler. Denn so sicher, wie der Bus kommt, wenn man sich eine Zigarette anzündet, so sicher wird spätestens kurz vor dem letzten Instanzboss das Kind wach. TS geht auch nicht immer gut, weil ich meist nicht allein im Raum bin.Und wenn dann mal Zeit ist zu spielen, will die Zuwendung verteilt werden, denn die altgedienten WoW-Chars mag man ja auch nicht ganz vernachlässigen, das haben sie nun wirklich nicht verdient, nach allem, was sie mit mir durchgemacht haben. Sollte das bei euch in Bezug auf die Mindest-Gildenaktivität ein Ausschlusskriterium sein, bin ich euch auch nicht böse.
Noch ein paar Worte zum Char und dann ist wirklich Schluss, versprochen Wie schon beschrieben, hatte ich wirklich bis dato absolut null Ahnung vom FF-Universum. Heraus kam ein Trial-Account-Waldläufer-Kätzchen namens Srai Rabensang, von dem ich mich dann doch nicht so recht trennen wollte.Nun weiß ich inzwischen, dass der Name nicht wirklich loregemäß ist – wenn ich es richtig gelesen habe, sollte ich zumindest einen kurzen Nachnamen, am besten mit stummem H finden. Bislang ist mir noch nichts eingefallen, das mich vom Klang her überzeugt (Vorschläge werden gern entgegengenommen!) – bis da der Groschen gefallen ist, würde ich erstmal mit der Umbenennung warten… ihr ahnt ja nicht, wie viel Geld ich schon in WoW für Charakterumbenennungen gelassen habe. :blush: Beim ersten Besuch in Limsa Lominsa ist die kleine Waldläuferin auch erstmal zu meiner üblichen Heimat-Klasse, den Schurken, übergelaufen – noch bin ich mir aber nicht sicher, wo ich schließlich landen werde.Also: Wenn ihr also noch Platz für eine freundliche, hilfsbereite, zu schriftlicher Schwatzhaftigkeit neigende, debattierfreudige, zeitlich etwas strapazierte, ahnungslose, aber lernwillige alte Frau in eurer Mitte habt, würde ich mich freuen.Liebe Grüße,Iris/SraiP. S.: Und nochmal sorry für die Textlänge :blush: :blush: :blush: