RP-Quest 1: Y'ffres Jagd

  • Wie bereits angekündigt möchte ich jetzt das RP mal ein wenig vorantreiben ;) Also beginnt hier die erste Quest: Y'ffres Jagd. Wer möchte steigt einfach mit ein ^^


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    Ishaldur saß im Garten der Gildenhalle und spielte wehmütig die Laute seines Vaters im ersten Licht des neuen Tages. Er sang und spielte das Lied, welches seine Mutter immer an seinem Lager sang, als er noch sehr klein war:


    Es hat der Sturm geheult die Nacht,
    da meine Mutter mich zur Welt gebracht.
    Es hat gepfiffen, gejauchzet der Wind:
    "Mir gehört das Kind".


    Die heimatlose Straße sprach:
    "Ich bin die Wiege drauf er lag.
    Und heimatlos wie ich so soll er sein.
    Mein, das Kind ist mein!"


    Die Welle rauschte an der Straße her,
    sie rauschte leise vom fernen Meer
    Und in das Rauschen klangs wie Worte dann:
    "Ich dein Kind gewann"


    Drum bin ich wie der Wind, der droben zieht,
    bin wie die Welle, die der Hand entflieht.
    Die Straße drängt und sehnt sich fort von hier,
    fort, fort, fort, das gilt auch mir!


    Als die Stimme der letzten Strophe verklang, zupfte er weiter in Gedanken unbewusst an den Seiten, die mit dem Wind und dem Rauschen der Blätter in einer Melodie verschmolzen, die noch kein Sterblicher je so gehört hat. Die Tiere kamen aus dem Wald und gesellten sich wie ein Publikum zu seinem Spiel. Da trat aus dem Schatten des Waldes ein Zweigling heraus, der dem Spiel nach tanzend näher kam. Als Ishaldur dies bemerkte, riss es ihn aus seiner Trance und die Laute verklang wie ein Echo im Wald.


    Er fixierte den Zweigling, bereit nach seinem Bogen zu greifen. Seit Hircine ihn zwang, den grünen Pakt durch Gestaltwandel zu brechen, waren Y'ffres Zweiglinge ihm nicht mehr freundlich gesinnt. Dies ging ein paar Minuten so, bis der Zweigling zu ihm sprach:


    "Jäger der Jäger, Kind des Waldes und Feind Hircines durch Wort und Tat! Der Herr der Wälder ruft sein Kind zu sich zurück, doch nicht ohne ihn und seine Gefährten zu prüfen!" Der Zweigling zeigte Ishaldur eine Vision. Er sah einen Hirsch, groß wie ein Haus, mit einem golden leuchtenden Geweih, wie die Krone eines 1000 Jahre alten Baumes, im Morgenlicht auf einer Klippe stehen, umgeben von einer Schar aus Pirschern, Zweiglingen und einer Armee der Tiere des Waldes im Gefolge.
    "Einmal noch sollst du Jagen, der Herr des Waldes selbst will deine Beute sein. Doch jagen wirst du nach dem grünen Pakt!", sprach der Zweigling und hielt in seinen Ranken Ishaldurs Bogen, welchen er zerbrach, noch ehe Ishaldur reagieren konnte. Aus den beiden Teilen wuchsen in den Händen des Zweiglings Dolche mit einer Klinge aus Knochen " Dies hier werden deine einzigen Fänge und Klauen sein. In der Gestalt des Elfen sollst du jagen und den grünen Pakt ehren. Erweißt du dich als würdig, wird der Herr des Waldes dir seine Gunst erneut gewähren und dich vom Fluch des Herren der Jagd befreien können. Die Saat ist gesetzt, nun lasst uns sehen, welche Frucht sie trägt!" Der Zweigling warf die Dolche in den Boden vor Ishaldur und ging, das Publikum folgte ihm schweigend.


    Zaghaft ergriff Ishaldur die Dolche und betrachtete sie. Wie sollte er damit einen Hirsch von der Größe eines Hauses erlegen? Die Dolche waren stumpf und unförmig, nicht einmal Käse hätte man damit zerteilen können... Er war den Bogen gewöhnt, mit Dolchen nicht geübt oder geschickt im Kampf... Es kam ihm, welche Aufgabe ihm da gestellt wurde. Sein altes Leben, sein altes Ich konnte dem grünen Pakt nicht erneut beitreten, eine Verbannung daraus ist endgültig. Er durfte sich bei dieser Jagd auf nichts verlassen, was ihm bisher seine Stärke gab, außer sich selbst und jene die ihm folgten. Er musste sich selbst neu finden und sein altes Leben hinter sich lassen. Nur wenn er sein Wesen ändert, kann der Wolf aus ihm verschwinden. Tränen in den Augen, schaute er in die Morgensonne.


    "Auf diesen Tag habe ich viel zu lange gewartet", sagte er zu sich. " Es wird Zeit die Gefährten zu rufen! Es mag dauern, die Jagd vorzubereiten doch ich werde mich der Herausforderung um jeden Preis stellen!". Sein Griff um die Dolche festigte sich und er schritt voran, um die Gildenhalle zu betreten, seit Jahrzehnten das erste Lächeln im Gesicht.